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"Die Antwoord" im Video der Woche

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Die Antwoord hinterlässt uns ratlos. Hat hier ein südafrikanischer Bohlen aus tausenden Sonderschülern die durchgeknalltesten gecastet? Will „Die Antwoord“ auf den White Trash des Landes aufmerksam machen? Oder wollen „The Zef Rap-Rave-Master Ninja“, „Fresh, futuristic rich bitch Yo-Landi Visser“ und „Beat Master DJ Hi-Tek“ uns eine geheime Botschaft übermitteln, für die der Großteil der Welt einfach noch nicht reif ist, eben „Next Level Shit“, wie die drei es selbst nennen?

Dass die Jägermeister-verehrende Crew aus Kapstadt aber gerade im Jahr der WM auftaucht und Videos und Musik so perfekt unästhetisch sind, lässt tiefere Absicht vermuten. So richtig gut finden kann man „Die Antwoord“ nicht, trotzdem entwickelt ihre Selbstinszenierung einen Sog in die Welt der Hipster-Hässlichkeit. Dabei stößt man neben den trivialen Tattoos von Ninja übrigens auch auf den Side Act DJ Leon Botha, und in diesem Fall hat man es nicht mit einer Computeranimation zu tun: Der 24-jährige Künstler gilt als einer der ältesten Überlebenden von „Progeria“, einer Krankheit, die den Alterungsprozess beschleunigt. Es gibt noch viele weitere Fragen, wenn man die Videos von „Die Antwoord“ anschaut. Gibt es wirklich Leute, die die Musik gut finden – so ganz ohne Ironie? Ist ein Tattoo mit dem Schriftzug „Pretty Wise“ wirklich klug? Uns lässt das Gefühl nicht los, dass diese Südafrikaner dem Hipstertum am anderen Ende der Welt etwas sagen wollen. Nur was? Auf die Frage, was „Die Antwoord“ bedeute, sagt Ninja, „The Answer“. „The Answer to what?“, fragt der Interviewer. „Whatever... fuck...“.

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