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Der Song des Jahrzehnts: "Seven Nation Army" von den White Stripes

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Es ist eine von Anton Bruckners fünfter Sinfonie entlehnte Melodie, die das Fundament für die weltberühmte Basslinie bildet, die von einer runter gestimmten Gitarre mantrahaft wiederholt wird. Nach jedem Vers werden verzerrte Bottleneck-Gitarren aufeinandergeschichtet, die das Thema aufgreifen und die Balance aus Pop und Härte schaffen. Jack White singt dazu, dass selbst eine Armee aus sieben Nationen ihn nicht aufhalten könnte. Diese titelgebenden sieben Nationen sind übrigens ein Bild aus der Kindheit des Sängers. Als kleiner Junge dachte er, der Name der Heilsarmee („Salvation Army„) sei „Seven Nation Army“.

Das Cover der Maxi-CD, die im Jahr 2003 veröffentlicht wurde Der Song, der im Jahr 2003 veröffentlicht wurde, konnte sich aber nicht nur aufgrund seines markanten Titels zum Lied der Dekade durchsetzen. Bei dem instrumentalen Refrain, muss man sich keine lästigen Wörter merken, um ihn mitsingen bzw. summen zu können. So haben vermutlich auch die Fußball-Fans zur Popularität von „Seven Nation Army“ beigetragen. Erstmals haben die Anhänger des FC Brügge das Lied in der Champions League 2003 als Kampfsong gegen Rapid Wien, später gegen den AS Rom benutzt. Während der WM 2006, waren es dann italienische Fans, die mit der Melodie ihre Mannschaft anfeuerten – und schließlich auch zum Weltmeister machten. „Seven Nation Army“ als Schlachtruf hatte dabei durchaus etwas Prophetisches, waren es doch sieben Nationen, die Italien besiegen musste, um die Trophäe zu ergattern. Seitdem ist „Seven Nation Army“ zum globalen Volkslied avanciert, es gehört längst nicht mehr allein den White Stripes. Es wird weiterhin in Sportstadien gegrölt und gehört mittlerweile zum Standardrepertoire der Oktoberfestkappellen. Zuletzt wurde „Seven Nation Army“ als Fightsong bei den Studentenprotesten in Berlin benutzt. Das Verblüffende ist, dass sich der Song, trotz Fußballstadion und Oktoberfest, nicht abnutzt. Den Beweis dafür liefern die scheinbar unendlichen Coverversionen, die es mittlerweile gibt. Man sagt, dass man einen guten Song daran erkennt, wenn er sich problemlos in andere Genres übersetzen lässt. Ungeachtet, ob man dieser These zustimmt oder nicht, anhand von „Seven Nation Army“ lässt sich dies nachvollziehen. Egal, ob in der Funkversion von Nostalgia 77, der Reggae-Interpretation der Dynamics oder in der Klassikbearbeitung des Vitamin String Quartett: Am Ende hört man immer einen wunderbaren Song – den Song des Jahrzehnts.

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