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Video der Woche: Nobelpenner und „Hölle“

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Nobelpenner, das sind Horst, Horst und Bernd. Klingt bescheuert? Soll’s auch. Die Künstlernamen der drei Indiepopper klingen gewollt trottelig und verweisen geschickt auf ihre jeweilige Herkunft - meint einer der Horsts, der singt und Gitarre spielt: „Wen man in Hamburg einen Horst nennt, den nennt man in Berlin einen Bernd.“ Diese Selbstveräppelung zieht sich durch sämtliche Lyrics auf dem Nobelpenner-Debütalbum mit dem brisanten Titel „Meinten Sie Nibbelpeter?“, der wiederum noch bis vor kurzem beim Googlen von ‚Nobelpenner’ raus kam. Auf einem Mix aus Country, HipHop und Pathos-Pop - alles auf einem alten 16-Spur-Gerät aufgenommen und später mit reichlich Samples verziert -, wird bei den Nobelpennern vor allem über die modernen Medien hergezogen, die Menschen zu Mainstream-Lovern machen: „Mein Verstand ist programmiert / da kann man leider nichts mehr ändern / Ich hätt’ so gern ein Bild von mir / jeden Tag auf allen Sendern“, heißt es in „Hölle“. Und Horst bestätigt: „Wir schließen uns nicht aus, deswegen haben wir den Text auch aus der Ich-Perspektive geschrieben. Wir stehen nicht über den Dingen, sondern beobachten sie nur.“

Hauptdarsteller im Video zu „Hölle“ ist kein geringerer als Allround-Moderator Kai Pflaume. Schleimig und doch so massentauglich wie Büchsenbier beim Motorradtreff, wackelt dessen grinsendes Gesicht auf den unterschiedlichsten Gesellschaftscharakteren durch die Foto- und Comic-Collage. Wenn man nicht aufpasst, wird eben aus jedem schnell ein Pflaume. Dieser, so Horst weiter, sei hier aber nur „die auserwählte Konsensfigur, es gibt bestimmt weitaus schlimmere Leute, die man noch gar nicht kennt.“ Dass Horst selbst im Video aufgespießt und während eines „Riesenbarbecues“ in der Hölle gebrutzelt wird, ist die logische Konsequenz der Selbsteinschätzung des Nobelpenners.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

„Meinten Sie Nibbelpeter“ von Nobelpennner erscheint Anfang April

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