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Mädchen, was ist denn nun romantisch?

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Die Jungsfrage:

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Eine Vorstellung von dem, was landläufig als romantisch gilt, haben wir ja ziemlich schnell und auch in geschlechterübergreifend ähnlicher Form - weil es in Filmen und Comicheften nun eben tausendmal durchdekliniert wurde. Kerzenlicht-Dinner, Sonnenuntergang, sich küssende Tiere, Menschen die mit einem Blumenstrauß irgendwo warten etc. Nun werden diese Allgemeinplätze der Romantik ziemlich schnell als solche erkannt und deswegen ironisiert und gemieden. Schließlich will man, wenn es um so etwa Originäres wie Romantik geht, nicht gern die Standard-Sachen machen. Und damit sind wir beim Problem. Jungs verlieren tendenziell beim Älterwerden das Gefühl dafür, was eigentlich romantisch ist und verurteilen alles, was in diese Richtung geht, pauschal als soften Mädchenkram. Wir kümmern uns nicht darum, haben wenige Antennen in diese Richtung und ganz eigentlich ist es uns wohl auch egal, da Romantik nun mal zu den Dingen gehört, die man nicht messen kann, bei der es keinen Spitzenreiter gibt und auch kein Handbuch, nicht mal wissenschaftliche Studien oder so. Also gibt es sie eigentlich gar nicht. Gleichzeitig wissen wir, dass diese ominöse Romantik für euch gelegentlich doch eine Rolle spielt, oder dass ihr zumindest stärker als wir daran glaubt, dass sie eine Rolle spielen müsste. Wir wissen, dass wenn wir das Gefühl „romantisch“ in euch anwerfen können, viel mehr möglich ist, als wenn die Sachlage unromantisch bleibt. Und dabei ist es ganz egal, ob ihr eine kaputte Koks-Schlampe oder eine strenge Klassensprecherin seid – einmal romantisch angehaucht, werdet ihr zutraulich. Deswegen bitten wir um kleine Hinweise, wie ihr euch moderne Romantik heute vorstellt. Nicht, weil wir gar keine Vorstellung davon hätten, nein, nur um uns sozusagen zu optimieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Wir wissen sehr wohl auch selber ein paar Sachen,die wir romantisch finden: Wenn ihr euch beim Gehen so komisch altmodisch bei uns einhakt. Wenn ihr als Vegetarier für uns ein Stück Fleisch zum Grillen einkauft und so tut, als wäre es ganz normal. Euer Kinderzimmer, auch wenn ihr sagt, dass es total kitschüberladen und vollgerümpelt ist. Mit euch im Second-Hand-Plattenladen zu stehen und ganz lange zu wühlen und sich gegenseitig die Schätze zu zeigen. Wenn ihr uns einfach so mal ein Eis kauft. Und auch wenn es platt klingt: Blumen mitbringen hat auf gewisser Ebene eine unerschöpfliche Romantik, eben weil es doch selten ist. Am romantischsten ist es natürlich, wenn wir als Einzelmann irgendwo hinkommen, zu einer Party oder einem Essen, und der Gastgeberin wie selbstverständlich ein leicht verwuschelten Strauß hinknallen. Dabei fühlen wir uns jedenfalls teuflisch romantisch. Oder ist das dann schon wieder cool? Auf der nächsten Seite kannst du die Mädchenantwort lesen.


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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ach, Romantik … wünschen wir uns schon manchmal von euch. Vermutlich, weil ihr euch fast immer weigert, sie uns zu geben. Natürlich wissen wir ebenfalls, dass Romantik sehr oft kitschig und doof ist. Aber wenn es richtig gemacht wird, dann ist es etwas Tolles, das uns noch ein bisschen mehr in euch verliebt macht und darüber hinwegsehen lässt, wenn ihr mal wieder durch unser Leben stinkstiefelt. Weil wir nun aber so irre individuell sind, finden wir auch sehr individuelle Dinge romantisch. Deshalb hat sich mal die Damenriege der jetzt.de-Redaktion zusammengetan und ihre persönlichen Romantik-Highlights aufgeschrieben: * Wenn ihr uns ungefragt eine Gäste-Zahnbürste kauft. * Morgens aufwachen und merken, dass man im Schlaf Händchen gehalten hat. * Morgens aufwachen und noch vor dem Duschen Sex haben. * Drei Anrufe in Abwesenheit (nur wenn wir auch verliebt sind). * Euer unbeholfenes Am-Kopf-Kratzen begleitet von Rumgestammel, das mit folgenden Worten anfängt: „Ich bin nicht so gut im Über-Gefühle-Reden, aber ich wollte dir sagen, dass…“ * Ganz lange unseren Kopf in eure Körperkuhle zwischen Hals und Schulter legen und dabei ganz lange schweigen. * Wenn ihr uns bei der ersten Verabredung zu Hause abholt, egal ob mit dem Fahrrad, der Vespa, Auto, zu Fuß oder mit dem Bus. Und nicht so einfallslos: "Na gut, dann treffen wir uns halt um viertel vor am Kino, reservierst du die Karten?" * Wenn ihr inmitten des nächtlichen Treibens einer Party auch dann nicht von dem Vorhaben, uns zu küssen, ablassen könnt, selbst wenn wir Kotzegeschmack im Mund haben. * Frühstück mit Milchkaffee und Zeitung ans Bett * Wenn ihr nicht nur zielgerichtete SMS verschickt, sondern auch einfach mal so. * Ganz klar: wenn ihr für uns kocht. Auch Öliges. Auch mit einem Sixpack Bier als Getränk der Wahl. * Irgendwas Selbstgemachtes zieht immer: Vollgekritzelte Büchlein mit Nonsens, selbstgemixte Tonträger oder eure sorry-eigentlich-wollte-ich-aber-ist-irgendwie-nix-geworden-Kunstwerke werden wir für immer aufbewahren. * Irgendwie doch: Natur. Sonnenuntergang muss nicht. Aber Sternegucken ist großartig. alice-peterhaensel, marie-piltz, xifan-yang, penni-dreyer

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