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"Froh!". Ein modernes Weihnachtsmagazin

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Wenn es in diesen Tagen ein Magazin nur auf eine einzige Ausgabe bringt, sind vermutlich die Wörter Medienkrise oder Rezession nicht weit. Beim Weihnachtsmagazin „Froh!“ aus Köln aber, ist gar nicht mehr geplant als ein Heft. Das liegt am Thema, denn drinnen dreht sich alles um die Adventszeit und Weihnachten. Das ist nun nicht gerade ein Themengebiet, auf dem sich junge Grafikdesigner ständig austoben – was man aber erst merkt, wenn es mal welche tun. Im Grunde haftet doch der Weihnachtszeit ein schreckliches Design an, das sich alle Jahre wieder aus dicken roten Stumpenkerzen, schlimmen Engeln und allerlei Sternengeflitter zusammensetzt. Dabei würden wir es doch auch feiern, wenn es ein bisschen weniger nach Lebkuchenhaus aussähe, eben zum Beispiel so wie in „Froh!“.

Mit moderner Bildsprache und sehr reduziertem Layout, erreichen die Gestalter des Motoki-Kollektives damit tatsächlich, dass beim Leser eine Art Besinnlichkeit und Ruhe ankommt, die dem Fest näher ist, als jeder bollernde Weihnachtsmarkt. Thematisch lässt man schlanke Gedanken über Weihnachten schweifen, gibt sehr wohlgeratene Geschenktipps, präsentiert gute Lesestücke und nette Kleinigkeiten. Es tut wohl, wenn ein Magazin nicht immer alles sein möchte, wenn es mal leise und unironisch nur um eine Sache geht, ohne schon wieder die nächste anzukündigen. Unbehelligt von Anzeigenstrecken bleibt man hier, und hat fast das Gefühl, als hätten die Macher damit einfach ihre Lust am Schönen (Magazinen & Weihnachten) ausgelebt. Dazu passt auch der besinnliche Vertrieb des Heftes – wer es nicht in Köln bei den Veranstaltungsabenden des Kollektivs abholen möchte, kann es sich auch hier zuschicken lassen – gegen eine Spende. Ein wirklich gutes Geschenk für all die lieben Bekannten, die viel zu guten Geschmack haben, als dass man ihnen eine blinkende Weihnachtsmannmütze schenken möchte.

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