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wir in berlin 2

Text: suburbankid
berlin wird überbewertet, meinst du. paris ist viel schöner, denk an den turm. - und an das französisch. du bist beleidigt, schliesslich weiss ich, dass du kein französisch kannst. nicht mal ein kleines bisschen. überhaupt nichts. du hast nicht mal die ersten paar seiten des französischbuchs erkundigt, von denen alle immer noch die sprüche können. ich habe gewonnen. wir reisen nach berlin für die ewigkeit. "wenn wir mit dem flieger gehen, kotz ich dich an." sechs stunden später sind wir da, hauptbahnhof von berlin. in der grossen stadt. du bist aufgeregt. ich freue mich. wir haben noch keine wohung und übernachten in einem hotel. allein schon die tatsache, dass ein kleiner hotelzimmerschlüssel in meiner handtasche liegt macht mich glücklich.

ein paar tage später sitzen wir auf dem boden unserer wohnung. irgendwo in einem plattenbau im mittleren stock und löffeln nudelsuppe. kalt. aber wir sind glücklich über unsere gemeinsamkeit und über all die möglichkeiten die unserer meinung nach die stadt bietet.

du gehst arbeit suchen, findest und gehst täglich hin. aus mir unbekannten gründen bleibe ich zu hause. seltsamer weise gefällt mir das. ich sitze auf unseren möbel rum, spaziere durch die stadt und warte auf dich. ich koche nicht. ich kann es nicht und will auch nicht. dein essen will ich nicht. du wirst wütend. wir streiten uns.



am wochenende gehen wir aus. hier spielen sie die gleichen lieder wie daheim, sagst du. hier gibt es das besser bier, sage ich, mit kirschgeschmack.



dein kuss schmeckt bitter.

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