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Art incognito: Zehn Fakten über den Graffiti-Künstler ZEVS

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1. ZEVS ist Franzose und sein Künstlername wird, man vermutet, „Zeus“ ausgesprochen. Andere Personaldaten sind – in alter Streetart-Manier – unbekannt. Man weiß nicht, wie alt er ist, wie er wirklich heißt oder aussieht. 2. Seinen Künstlernamen gab er sich angeblich nach einem Fast-Unfall in einem Pariser U-Bahn-Schacht: Der damals 15-Jährige packte im Tunnel seine Spraydosen aus, als ihm ein Zug entgegenkam. Wie bei der französischen Bahngesellschaft üblich, trug die Metro eine Kennung: ZEVS. 3. Im Gegensatz zu Banksy veröffentlicht er keine Bücher und stellt seine Kunst nicht selber aus. Sein Atelier ist die Nacht. 4. Ausserdem zeigt er Videos von seinen Sprüh- und Malaktionen auf YouTube. Das hier zum Beispiel:

5. Beachtung außerhalb des Streetart-Mikrokosmos’ bekam das Kunstphantom durch die Aktion „Visual Kidnapping“: Er entführte 2002 am Berliner Alexanderplatz aus einem kurz vorher angebrachten Lavazza-Werbeplakat ein zehn Meter großes Model. Früh morgens kletterte ZEVS auf das Plakatgerüst und hatte nach anderthalb Stunden das Model ausgeschnitten, eingerollt und zudem PAY NOW! auf das übrige Stück Plakat gesprüht. ZEVS schnitt der „Geisel“ einen Finger ab und schickte diesen an die Konzernzentrale nach Turin – inklusive einer Lösegeldforderung von 500.000 Euro. Einige Tage später tauchte die „Lavazza-Frau“ in einem schwedischen Museum auf. Nach der Aufregung ums gekidnappte Espresso-Model fand in Paris im April 2005 endlich die Lösegeldübergabe statt – allerdings inszeniert. Der Lavazza-Manager, der den 500.000-Euro-Scheck gegen die eingerollte Geisel tauschte, wurde von einem Freund ZEVS' gespielt.

"Visual Kidnapping" via rebel:art Mehr über den Franzosen, seine „Liquid Logos“ und eine Düsseldorfer Ausstellung, in der du mehr über ZEVS' Kunst erfährst, liest du auf der nächsten Seite.


6. ZEVS ist bekannt für seine „Liquid Logos“: Er verfremdet Logos, indem er sie an Hauswände sprüht und bewusst verlaufen lässt. Die Bedeutung der Logos ändert sich und aus einem McDonald’s-Zeichen wird so etwas wie politische Kunst.

"Liquidated McDonald's via rebel:art 7. Im Oktober 2000 begegnete ZEVS einem schlafenden Obdachlosen, der sich unter eine Straßenlaterne zur Ruhe gelegt hatte. Der Pariser Sprayer zog die Schatten-Silhouette des Mannes mit weißer Farbe nach und hatte ihm binnen weniger Minuten ein Denkmal gesetzt. 8. ZEVS sollte aufpassen: Man munkelt, sein Kollege Banksy sei vor kurzem festgenommen worden. 9. In einem der wenigen Interviews, die es mit dem Sprüher gibt, sagt er über die Angst, erwischt zu werden: Of course I’m frightened, but the danger is also part of the pleasure. The first time I was arrested, I returned to the different spots to clean my tags and remove any evidence. A good solution to not pay the fines and end up in jail. 10. Wer mehr über ZEVS’ Kunst, andere Streetart-Künstler und Guerilla-Werbung wissen und sehen will, sollte zur Ausstellung Radical Advertising im Düsseldorfer NRW-Forum Kultur und Wirtschaft gehen. Läuft noch bis zum 17. August, also: Beeilung!

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