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Wie nachhaltig lebst du? Ermittle deinen Greendex

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Amerikaner fahren bevorzugt riesige Monsterautos und Chinesen verpesten die Umwelt mit Einwegstäbchen. Ist das so? Die Macher der Greendex-Studie im Auftrag von National Geographic wollte dieser Frage näher auf den Grund gehen und haben dazu das alltägliche Konsumverhalten auf der ganzen Welt untersucht. Befragt wurden in der ersten Runde jeweils 1000 Menschen in 14 Ländern, darunter große Industrieländer wie USA, Japan und Deutschland und die Schwellenländer Brasilien, China und Indien. Der Anteil dieser 14 Länder am globalen Energieverbrauch beträgt zusammen 75 Prozent . Die Studie ist in die Kategorien Wohnen, Transport, Ernährung und Verbrauchsgüter unterteilt: Zum Beispiel wird ermittelt, wie oft man lokale Produkte konsumiert, wieviel Energie pro Haushalt verbraucht wird und ob man mit Autos oder öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.

Dabei wurde Bekanntes bestätigt (die mit Abstand größten Klimasünder sind US-Amerikaner), es kamen aber auch überraschende Ergebnisse zutage: Zwar mag China als Land ein Umweltschwein sein, doch der Einzelne lebt durchaus umweltfreundlich – in kleinen Wohnungen, von lokalen Produkten und (noch) ohne Auto. Inder ernähren sich am nachhaltigsten, da sie viel Obst und Gemüse und wenig Fleisch verzehren. Bei der Ernährung schneiden dagegen Mexikaner und Japaner am schlechtesten ab, der Fleischkonsum pro Kopf ist in beiden Ländern besonders hoch. Dafür kommen Japaner relativ umweltfreundlich von A nach B – dank vollgestopfter U-Bahnen. Brasilianer fühlen sich unmittelbar von ökologischen Katastrophen betroffen und geben öfter als Europäer an, selbst etwas zugunsten der Umwelt tun zu wollen. Die Deutschen liegen übrigens im guten Mittelfeld. Verglichen mit anderen Industrieländern wohnen die Deutschen am nachhaltigsten. Allerdings fühlen sich nur vier Prozent der Deutschen schuldig angesichts der eigenen Klimabilanz. Lediglich 13 Prozent erwartet, dass sie in Zukunft Einschnitte im Konsum machen müssen. Es mag erstaunen, dass nach dem Greendex in Brasilien, Indien und China die umweltfreundlichste Bevölkerung lebt. Wie groß der ökologische Fußabdruck ist, den sie hinterlässt, lässt sich jedoch vermutlich nicht zwangsläufig auf „grünes“ Bewusstsein zurückführen. Es spielen vor allem kulturelle und klimatische Faktoren eine Rolle. Die Frage, ob man nachhaltig lebt oder nicht, entscheidet sich außerdem am Portemonnaie: Wer wenig hat, konsumiert auch deutlich weniger. Summa summarum lebt man in Armut also ökologischer – irgendwie zynisch. Trinkst du Bionade, trennst deinen Müll aber trotzdem nicht? Wie viel Umweltsünder in dir steckt, kannst du hier erfahren, in dem du deinen persönlichen Greendex ermittelst.

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