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UN-Naturschutzkonferenz: Kinder fordern fairen Welthandel, „Kein Patent für Lebewesen!“ und wirksamen Klimaschutz

Text: mainmove










Am 29. Mai 2008 haben in Bonn die Teilnehmer des Kindergipfels 2008 der Naturfreundejugend Deutschlands einen Zukunftsvertrag mit Forderungen und Selbstverpflichtungen an die Delegierten der Konferenz der Vereinten Nationen zur biologischen Vielfalt übergeben. Stellvertretend nahm Bundesumweltminister Sigmar Gabriel den Zukunftsvertrag aus den Händen der 12- bis 15-Jährigen aus ganz Deutschland entgegen.



Eine Forderung der Kinder ist eine Kennzeichnung von Produkten nach ihrer Schädlichkeit für Umwelt und biologische Vielfalt. Dafür sei zum Beispiel eine Ampel mit rotem, gelbem oder grünem Punkt denkbar, sagte Anna Backhaus (13) am Donnerstag bei der Bonner UN-Naturschutzkonferenz. Politiker müssten sich bewusst sein, welche Folgen ihr Handeln für die Zukunft hat. „Wir müssen mit den Konsequenzen leben“, sagte Backhaus. Sie trug mit anderen Jugendlichen die Forderungen vor, die der Kindergipfel in Bonn Anfang Mai erarbeitet hatte.



Von der Politik erwarten die Kinder und Jugendlichen, dass sie Rahmenregeln für einen fairen Welthandel festlegt, der die natürlichen Ressourcen in den Entwicklungsländern vor Ausbeutung schützt. Klar sprechen sie sich gegen ein Patent für Lebewesen aus. Außerdem fordern sie Deutschland und die anderen Industrienationen auf, ihrer Verantwortung nachzukommen und mehr Geld für den Erhalt der biologischen Vielfalt in den Entwicklungsländern bereitzustellen. Sie fordern alle Staaten der Erde zu einem wirksamen Klimaschutz auf, da der Klimawandel eine der Hauptursachen für das dramatische Artensterben in aller Welt ist. Der vollständige Wortlaut des Zukunftsvertrages findet sich auf der Webseite des Kindergipfels unter www.kindergipfel.de.



Der Kindergipfel stand unter dem Motto „Kaufen wir uns die nächste Erde?“ Dieser Titel spielt mit der Tatsache, dass eine Weltkugel nicht ausreichen würde, um die durch Menschen verursachten Belastungen aufzufangen, wenn alle sechseinhalb Milliarden Menschen unserem mitteleuropäischen Lebensstil folgen würden. Die von der Naturfreundejugend Deutschlands und der UN-Stadt Bonn gemeinsam ausgerichtete Veranstaltung endete am 4. Mai mit der Überreichung des Zukunftsvertrages an den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, der stellvertretend für die Bundesregierung den Zukunftsvertrag entgegen nahm.



Der Kindergipfel ist ein offizieller Beitrag zur Weltdekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gefördert wird die Veranstaltung durch das Bundesamt für Naturschutz aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Der Kinderrat wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes im Rahmen des „Aktionsprogramm für mehr Jugendbeteiligung“, das gemeinsam vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Deutschen Bundesjugendring durchgeführt wird. Der Kindergipfel ist ein offizieller Beitrag zur Weltdekade der Vereinten Nationen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung.

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