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Darling. dein Pudding [oder: vielleicht auch nicht]

Text: shaddu
Du sagst du willst Pudding kochen.

Mal wieder Pudding kochen, weil du immer so Lust darauf bekommst wenn du den kleinen Jungen im Fernsehen siehst, wie er sich auf den Stuhl stellt, mit seinen Fingerspitzen die Schüssel auf dem Schrank nur leicht berührt, daraufhin auf die Stuhlehne steigt, das süße Vergessdieweltundseiverdammtnochmalglücklichzeug herunterholt und es mit einem Riesenlöffel lächelnd in sich reinschiebt.

Du willst jetzt Pudding kochen sagst du und ich flüstere "Okay" mit einem halb runtergeschlucktem und tillschweigerähnlichem O.

"Baby, nimm etwas Liebe, verrühr sie mit 5 EL Geborgenheit, füge etwas Nähe hinzu und vergiss nicht die Geduld."

Es dampft und zischt, du weinst leise, weil die Liebe leicht angebrannt ist und dein Mascara verläuft.

Ich rieche trotz dem Rauch und dem Überhaupt die fast schwerelose Kirschluft ferner Träume, hauche vorsichtig deine Tränen weg, weil ich weiß, dass wir gleich glücklich Seifenblasen pustend auf deiner Fensterbank sitzen werden, die Füße baumeln lassen und uns Zigaretten drehen aus Krümeln einer längst vergessenen Welt.

Du schenkst mir dein bezauberndstes Lächeln und wir schließen zeitgleich die Augen.

Ich streiche sanft über deine Wange, küsse deine wunderweichen Lippen, beuge mich zu deinem Ohr und flüstere:

"Darling. Dein Pudding"

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