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Eine wie keine

Text: anna_fernweh
Wo beginnt das Künstliche, wo endet das Natürliche? Ist der Mensch der Natur entwachsen oder entflieht er nur kurz?



Wie weit kann der Mensch die Folgen seiner Handlung voraussehen?



„Vor kurzem noch als Tier gehandelt bevölkert die menschliche Spezies homo sapiens sapiens die Erde massiv und nimmt ungehindert Lebensräume anderer Spezi ein. Es handelt sich hierbei um eine Rasse, die oberflächlich gesehen fähig ist aus ihren vorhergegangenen Fehlern zu lernen, sich also stetig weiterentwickeln kann.“



Wie weit kann der Mensch die Folgen seiner Handlung voraussehen?



„Am 24. März 1989 kam es in Alaska zum größten Ölunfall in der US-Geschichte. Der Öltanker "Exxon Valdez" lief auf das Bligh Riff im Prinz-William-Sund auf. 40.000 Tonnen Erdöl traten aus und verschmutzten eine einmalige, weitgehend unberührte Küstenlandschaft. Hunderttausende Vögel und Fische und Tausende Säugetiere verendeten.“ (www.vadershome.de)



Sowohl in den Medien als auch im Bundestag spielt das Thema „Umweltschutz“ zunehmend eine Rolle. Ist das der Punkt, an dem die Menschheit sich weiterentwickelt und sich nicht mehr in den Mittelpunkt des Geschehens stellt? Wann wird die Rückkehr zur „Natürlichkeit“ zur Massenbewegung? Oder sind wir schon alle so entwöhnt, so dass es kein Zurück mehr gibt? Kann diese neue Bewegung in unserem System überhaupt existieren? Wann wird „öko“ auch wirtschaftlich interessant und vor allem konkurrenzfähig?



Voraussetzung für unsere heutige Situation war zunächst mal die Sesshaftigkeit. Mit ihr begannen wir uns an einen Ort, an eine Geschichte, an eine Kultur und an eine Gemeinschaft zu binden. Heutzutage sind wir Nationen. Jede einzelne hat ihr eigene Geschichte, ihre Erinnerungen und ihre eigene Mentalität.



Seit dem Zeitalter der Industrialisierung entwickelt sich alles rapide weiter, der Fortschritt hält Einzug und die Anpassung an die Technik erfolgt unsererseits im Laufschritt.



„1. Alles, was bereits vorhanden ist zu dem Zeitpunkt, an dem man geboren wird, sieht man als gegeben und somit als normal an.



2. Alle Erfindungen und Neuerungen, die bis zum 30. Lebensjahr eingeführt werden, nimmt man als unglaublich spannend und kreativ wahr – und mit etwas Glück kann man mit ihrer Hilfe auch eine Karriere starten.



3. Alle Neuerungen, die nach dem 30sten Geburtstag entstehen, hält man für einen Angriff auf die natürliche Ordnung der Dinge somit für das nahende Ende der Zivilisation.“

Douglas Adams




Was damals Dorf war ist heute Stadt, wo früher Felder waren kreuzen sich heute zwei dreispurige Autobahnen. Alles hatte gewissermaßen seine Ordnung und meist waren die Geschehnisse im Leben absehbar. Heute hingegen plagen sich die Leute mit Ungewissheit, sie sind nicht mehr gebunden an Religion, Familie etc. So mancher hat Probleme damit im heutigen System eine Stimme zu finden.Doch das erstaunliche ist dennoch, dass die Menschen, je mehr Unsicherheiten sie im Laufe des Fortschritts erwarten, desto mehr hängen sie an den äußeren Umständen. Wir versuchen die Welt so zu erhalten, wie wir sie kennen. Bei manchem ersetzt der Freundeskreis die Familie, die man nie so wirklich hatte oder wir versuchen die Tierarten der heutigen Welt zu erhalten um so den jetzigen Zustand zu konservieren. Wir sind gewissermaßen gefangen in einem System, dass Sicherheiten bietet. Scheinbar verändert sich alles, doch was mal König war, ist heute Manager, was Bauer war ist heute Angestellter. Wer früher an Gott glaubte, glaubt heut an sich selbst. Wir erwarten ebenso von der Natur, dass sie sich, trotz massiven Einfluss, denn wir in der Masse, in der die Menschen existieren nur bis zu einem gewissen Grad ändern können, nicht ändert. Vielleicht ist der Mensch des Menschen Feindes. Er bedroht sich direkt, doch das ist nicht gemeint, gerade indirekt, indem er in Systeme eingreift, die er nicht kennt bedroht er letztendlich sich selber. Doch wir leben im Heute und im Jetzt. Wir schöpfen das meiste für uns ab, ohne an die weiter reichenden Konsequenzen zu denken, vielleicht können oder wollen wir das in gewisser Weise auch garnicht. Wenn sich die Lebensbedingungen ändern müssen wir uns anpassen. Ziehen wir um, suchen wir einen neuen Freundeskreis. Doch von dieser Erde können wir nicht wegziehen, wir sind auf ihr wirklich gefangen.



Das ganze soll jetzt eigentlich keine weitere ewige „Save-our-Planet –und-zieht-in-die-Natur“-Ansage werde .Aber vielleicht sollten wir lernen einzusehen, dass keiner mehr ein beschwerliches Leben wie 6000 v.Chr. führen möchten, dass wir vielleicht eine Megacity bauen können, aber garnicht fähig sind die Probleme die sich damit auftun zu lösen. Vielleicht sollten wir stehenbleiben, gemeinsam, um aus dem ganzen Schlamassel rauszukommen, anstatt immer weiter nach vorne zu streben, denn von selber löst sich kein Knoten.


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