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Der Tschüss-SPD-Ticker

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Pünktlich zum fünften Geburtstag meldete sich gestern Altkanzler Schröder zu Wort und sagte: die Mitte dürfe die SPD nicht aufgeben. Mit ihrer Annäherung an die Linke sank die Partei abermals in der Wählergunst. Die Linken wurden unter Schröder mit der Agenda 2010 und den Hartz-Reformen vergrault. Heute ist’s ein Trauerspiel: Knapp 28 Prozent würde, wenn am Sonntag Wahl wäre, ihre Stimme der SPD geben. Kurt Beck als Kanzler wünschen sich gerade einmal 20 Prozent. Charismatische Führer fehlen, ein Skandal jagt den anderen und man fragt sich, wer wählt die Partei eigentlich noch und warum? Früher waren es die Arbeiter, Gewerkschaftler, Intellektuell - alle, die sich irgendwie „links“ fühlten. Aber heute? Noch vor einem Jahr tat vielen die Partei Willy Brandts noch irgendwie leid. Vielleicht könnte man sich mit einer Annäherung an die Linke genauso abfinden, wie man schließlich doch die Agenda 2010 geschluckt hat. Wofür aber kaum mehr jemand Verständnis hat, ist dieses inkonsequente Herumlavieren und Relativieren eigener Positionen. Ex-Umweltminister Jürgen Trittin sagte vor kurzem: "Wer hat es missraten? Sozialdemokraten!" Recht hat er, weil viele Wähler einfach keinen Grund mehr sehen, die SPD zu wählen. Wer links und öko ist, wählt grün. Wer noch linker ist, wählt die Linke. Wer ein bisschen konservativ und etwas wirtschaftslastig ist, wählt die CDU. Wer noch wirtschaftslastiger ist, die FDP. Aber wer wählt warum die SPD? Weißt Du es?

Text: jetzt-redaktion - Foto: ddp

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