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L.

Text: nostarsabove
Ein Herzschlag weiter, dein Erlebnispark offener Wunden. Ein Schritt und du stehst vor der Welt, schaust dich noch einmal um, um zurückzublicken auf die umrisshaften Gestalten deiner Erinnerung, von denen manche lächeln, alle zurückblicken. Es ist ein unbekannter Traum, aus dem dich dein Vater riss. Er sieht ernst auf dich herab, beschimpft und klagt, ganz taub ist, für deine Rechtfertigung aus Tränen. Es ist deine Mutter, die stets mit geschwollenen Augen in diesen Momenten am Türrahmen harrte, kurz mit dem Genick zuckte und weiterging, indem sie zuerst den rechten Fuß nach hinten setzte, dann den gesenkten Kopf abwendete. Damals wie durch ein Flackern angekündigt, als du das erste Mal verliebt warst, das Gefühl genossen hast, bis dir seine zerstörerische Kraft auffiel. Wie kannst du lieben. Wie kannst du nur. Der Schmerz von Sehnsucht, selbst wenn du neben deiner Liebsten gingst. Wie wolltest du selbst genügen. Und konnte sie genügen, in ihrem nur eine Art von Perfektion ausmachenden Wesen. Trotzdem mit Haaren und Füßen, Lidern, die sich in unendlicher Unregelmäßigkeit schlossen und öffneten in widerwärtiger Gestik, nur um sie kucken zu lassen, dem Geruch von Achseln, dem ihrer Brüste. Und trotzdem nach allem nur eine Art von Perfektion, während du auf der Suche nach allem warst, bei den Jemanden deiner Umgebung. Konntest nicht glücklich werden.

Alle Gestalten verschwimmen endgültig.

Nur ein Herzschlag weiter.



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