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zu kalt für den Alltag [was soll´s]

Text: Sandmoeve
Es war wieder so ein Tag, an dem man mir sagt ich sei ein Denker.

Und ich renne auf die Straße um mich bei jemandem oder allen zu entschuldigen. Das ich eben auch nicht weiß wo es diesmal fehlt, und wo es brennt und wer Hilfe braucht, und wo man hingehört.



Aber was soll’s.



Wenn ich jetzt sterbe, wird sich niemand an mich erinnern. Man wird mich begraben und ein paar Leute werden um mich trauern. Mehr kann ich nicht verlangen.

Aber man fühlt sich allein, aus Angst weder gut noch stark zu sein.

Und vor allem nicht mutig.

Aber man hat ja nur wenige wirklich gute Freunde,

und die haben auch Probleme.



Aber was soll’s.



Das ist die Antwort. Was soll’s. Was soll’s. Was soll’s.



Die Welt wird mir unter den Füßen weggleiten und ich werde keinen Halt finden, den ich bin entweder zu klug oder zu dumm um Gott zu finden.

Nicht hier.

Und wohl niemals mit dir.



Ich bin keine Künstlerin und ich werde nichts hinterlassen, und vielleicht bin ich nur wütend weil Liebe ein Ausweg sein kann, und ich bin nur leer und einsam.

Vielleicht ist es für alle gleich. Aber ich bin nur schwächer oder habe etwas mehr Pech. Oder es geht mir gar nicht schlecht und es ist nur eine nette Phase. Oder ich habe etwas gesehen was sie alle nicht gesehen haben. Ich habe die Straße gesehen, die vor mir liegt, über die der Wind fegt, oder auf die, die heiße Sonne herabrennt, oder die mit Schnee bedeckt ist, oder sie ist unbefestigt, oder sie ist aus Beton, oder sie ist ganz in Dunkelheit gehüllt, oder so hell und klar, dass ich blinzeln muss, aber ganz klar, sie ist völlig leer.



Und es war wieder so ein Tag, ohne Sonne, ohne Zeichnungen, ohne Gestern, nur eine Idee. Eine Idee ohne Mut. Und ich möchte dir auf die Hand schreibe das du mich nicht vergisst, aber die Farbe ist blass und deine Hand ist zu kalt.



Und sowieso.



Was soll´s.

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