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Nackte Schwedinnen, flotte Bauarbeiter und äh, Til Schweiger. Die Topsexliste.

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Die Kate Moss hatte Geburtstag und die britische Presse schenkte ihr dazu einen hübsch verpackten Skandalaufmacher: Sexorgie im Hotel! Mehrere Herren und Damen aus dem Modelbusiness, so hieß es, wären dabei nackig in einer Luxussuite angetreten und das Geburtstagskind durfte der Bestimmer sein. Warum auch nicht? Würstelschnappen ist doch der Geburtstagsklassiker schlechthin. Bilder gibt es von der kleinen Party natürlich nicht, vor allem deshalb, weil sie vermutlich frei erfunden war. Wer keine so gute Phantasie wie „News of the World“ hat, dem gereicht vielleicht dieses Bild zur Veranschaulichung.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

So jedenfalls sehen Sexorgien in Second Life aus. Für jüngere Leser: Second Life war früher mal kurz das ganz große Ding in der virtuellen Welt. Fernab aller Sexorgien existiert seit jeher die Galeria Kaufhof. Dort erreicht der Kaufhaus-Biedersinn alljährlich mit der Karnevalssabteilung seinen Höhepunkt. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie stark leitende Versicherungsangestellte kichern müssen, angesichts des dort angebotenen Kostüms „Feuerwehr Hydrant“. Da fliegen hundertpro sämtliche Löcher aus dem Käse!

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wenn Til Schweiger dieses Kostüm sieht, baut er es wahrscheinlich in seinen nächsten Film mit ein, als Gag nämlich. Denn Til Schweiger hat herausgefunden, dass Gags, die ein bisschen schlüpfrig sind, gut ankommen - selbst wenn es gar keine Gags sind. Über die zweifelhafte FSK-Freigabe der aktuell galoppierenden Schweiger-Komödie „Keinohrhasen“ haben sich ja zunächst Harald Martenstein und postwendend sämtliche Elternverbände aufgeregt. Tenor: Obwohl es in dem Film ständig um Blowjobs und andere Beischläfe geht, ist er dennoch für Sechsjährige freigegeben (vielleicht weil auch eine Kindergärtnerin vorkommt?). Mindestens genauso fragwürdig ist Tatsache, dass man unablässig den strammen Nackthintern des Til Schweiger vor die Augen bekommt. Da Schweiger als Drehbuchautor und Produzent und Regisseur fungierte, geht man wohl recht in der Annahme, dass er sich dieses Hintern-Zeigen selbst ausgedacht hat – für sich. Und das ist dann doch schon arg eitel, für einen 44-Jährigen. Wenn schon Sex im Film, dann richtig, dachten sich die Kreativen für diesen Werbespot. Das Ganze könnte ein C&A-Clip sein, wäre da nicht die geradezu komisch plumpe Vögelei. Abgesehen vom Hinguck-Effekt, sollten sich die Werbemacher vielleicht mal fragen, wie sinnvoll es ist, für Klamotten mit Spots zu werben, in denen alle bestrebt sind, diese Klamotten möglichst schnell auszuziehen.

Ausziehen möchte man auch diese Entwürfe einer schwedischen Designerin, es sein denn man ist auf die Party einer Kunstperformance-Abschlussklasse eingeladen.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Aber „Dresscode: Pubic Hair“ wäre immerhin eine hübsche Gegenposition zur weltweit angesagten Komplett-Enthaarung. Überhaupt diese Schweden! Liberal gibt’s bei denen morgens schon ins Müsli, das weiß man und das trägt auch zu einer angenehm offenen Gesellschaft bei. Wo deren Grenzen liegen, das loteten bereits im Herbst schwedische Feministinnen aus, als sie öffentliche Schwimmbäder stürmten - ohne Bikini-Oberteil. Damit demonstrierten die Frauen für ihr Recht auf ein Bad „oben ohne“, das die Männer schließlich seit jeher hätten. Nach vielen Rauswürfen gab jetzt das erste nordschwedische Hallenbad den Forderungen der Gruppe „Bara Bröst“ nach und erlaubt die blanken Brüste – so lange sich andere Gäste nicht daran stören. Aber davon ist bei den liberalen Schweden eher nicht auszugehen. Zaghafte Proteste gäbe es womöglich auch, wenn man das hier als offizielle Parkbank für Kuranlagen und Bundesgartenschauen in Spiel bringen würde.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Diese Vagina Couch ist aber ein Einzelstück, das ein Kunstschüler in den USA entworfen hat und nun bei craigslist.org für 600 Dollar anbietet. Na, weich sieht es ja immerhin aus, aber ob das Teil bequem genug ist, einen ganzen Till-Schweiger-Film darauf durchzustehen?

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