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Dr. Sommers Tierleben: Sexschock! Flusskrebse als transsexuelle Opportunisten!

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Der jugendliche Flusskrebs weist wie viele Lebewesen seiner Alterstufe ein hohes Interesse am anderen Geschlecht auf. Sobald es um Flusskrebsinnen mit charmanten Scheren geht, kann es auch bei zwei der sonst so edlen männlichen Exemplare der Gattung Astacus von Interessenkonflikten zu Handgreiflichkeiten kommen. Im Eifer des Gefechts gerät einer der Kontrahenten schon mal in Lebensgefahr.

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Wer hätte ihm das zugetraut? Jedoch nimmt die Schlägerei der Flusskrebse, bevor es zum Mord kommt, oftmals eine tragische Wende: Der unterlegene, mit dem Tod konfrontierte Flusskrebs trägt ein bisschen Rouge auf, richtet sich die vom Kampf lädierte Frisur und behauptet, all dies sei ein Missverständnis gewesen und er sei nur ein kleines, dummes Mädchen – und zu allem bereit. Der Flusskrebs gibt sich als Transsexuelle aus und verkauft, nein, verschenkt, seinen Körper! Mindestens 24 Stunden lang lässt er/sie sich benutzen. Wir sind von so viel panzerharter und scherenscharfer Amoralität entsetzt, aber es soll uns ein Trost sein, dass diese Art der käuflichen Liebe dem schwachen Flusskrebs das Leben schenkt. Hingegen liegt die Chance, dass ein im Kampfe unterlegener Flusskrebs, der seine Männlichkeit nicht verraten möchte, anschließend von seinem Gegner massakriert/gelyncht/gegessen wird, bei 50 Prozent. Und warum schenken die Sieger-Flusskrebse den Prostituierten-Flusskrebsen noch ein bisschen Leben? Hier gibt es köstliche Parallelen zum Homo Sapiens: Die Sieger-Flusskrebse sind echte Machos, deren Gemüter sich nach dem Pseudo-Geschlechtsverkehr wieder abkühlen, denn die männliche Dominanz scheint hinreichend unter Beweis gestellt. Foto: dpa

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