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Das Leben in vollen Zügen...

Text: pinkas
Was fällt am meisten auf, wenn man sich einmal auf das Wagnis eingelassen hat, einen Zug der Deutschen Bahn als Verkehrsmittel auszuwählen?

Dass immer viele Leute unterwegs sind und alle, die mit der Bahn fahren sehr unzufrieden sind. Entweder gibt es nicht den erwünschten Sitzplatz (obwohl man dem beikommen könnte, indem man eine Sitzplatzreservierung beim Kartenkauf vornimmt und sich so das Recht sichert, auf dem Sitz sitzen zu können, auf dem man sitzen möchte …), oder es ist zu voll, was darauf hindeutet, dass noch mehrere Menschen auf die gleiche Idee gleichzeitig gekommen sind, sich von der Deutschen Bahn abhängig zu machen und jeden Tag das Angebot des weitläufig ausgebauten deutschen Schienennetzes zu nutzen und somit auf die noch kostspieligere Variante des sich Fortbewegens, das Auto, zu Gunsten der Deutschen Bahn zu verzichten.

Aber wo ist das Problem? Eine mehr oder weniger kurze Strecke stehen zu müssen, den Gerüchen, die die Mitfahrer auch ins Zugabteil mitbringen (sei das penetrant abgestandener Zigarettenrauch, mitteleuropäisch unzivilisierte Körpergerüche oder schlichtweg wehende Winde), die relative Langsamkeit der Fortbewegung, wenn der Zug an jedem Grashalm anhält, um noch mehr Fahrgäste aufzunehmen oder das generelle Problem der Deutschen?

Erst mal schlecht gelaunt sein und Motzen und Meckern, bis auch der letzte im Abteil den Grund der Unzufriedenheit mitbekommen hat. Man weiß es nicht.

Im internationalen Vergleich hat Deutschland dann doch ein überdurchschnittlich sauberes und pünktliches Bahnwesen, das auch nicht wie in Japan oder anderen Ländern restlos überfüllt ist und somit schier unerträglich wird.

Der unsichtbare Fahrgast in jedem deutschen Zug, sei das eine S-Bahn, ein D-Zug, eine Regionalbahn, ein Regionalexpress, ein Interregio, ein Intercity oder ein Intercityexpress, die sich schleichend verbreitende Volkskrankheit des sich andauernden sich Beschwerens ist auch ohne Fahrschein immer mit an Bord und treibt sein Unwesen sogar so weit, dass die Schaffner sich über die ungezogenen und impertinenten Fahrgäste beschweren, die sich auch noch bockig anstellen, wenn mal ein guter, deutscher Arbeiter im Dienste der Deutschen Bahn, die Fahrkarten kontrolliert.

Tja das Leben ist kein Puppenhaus und Oberschefflenz hat einen relativ unauffälligen Bahnhof ...

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