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Je vois la vie en rose

Text: Sandmoeve
Nein nicht mehr.



Ich hab dich vor ein paar Tagen begraben, beschlossen diese rosa Brille abzulegen, denn so perfekt bist du nicht.

Es gibt andere, die mich mehr schätzen, die mich nicht so verarschen, die sagen was sie meinen, und vor allem wenn sie mich schon anlügen müssen, dann betonen sie nicht auch noch dabei wie sehr sie Ehrlichkeit schätzen.

Du hast dich kaum verändert, ich kenn dich zwar noch nicht lange, aber ich weiß es trotzdem. Jemand wie du der formt seinen Charakter, und wenn er fertig ist, dann ist er fertig. Mehr gibt es dann nicht mehr.

Ich habe sie abgelegt, und sehe jetzt wieder klar, klarer. Ich sehe, dass es da Makel gibt, wie sie eben einfach jeder hat, eben menschlich, wenn dir das was sagt. Das was man bei dir nicht sein darf.

Das was es mir versaut hat, das Menschliche an mir. Vom Aussehen her passt schon, wie du meinst, aber mein Charakter, zu viel Erfahrung vielleicht. Oder ich lache dir zu wenig. Oder zu unsportlich.

Ist mir eigentlich auch egal, ich hätte mich sowieso nicht geändert, nicht für jemanden wie dich, der es verlangt hätte. So etwas ist ein Geschenk, das darf man nicht vordern, aber das wirst du noch lernen.



Was bleibt, ein Name, ein Lächeln, ein Blick, ein Satz.



Wie du meinen Namen das Erstemal sagtest, wie alles kurz stehen blieb, da ich ihn noch nie so schön gehört hatte, noch nie so bewusst, noch keiner es zuvor geschafft hatte mich so von meinem eigenen Namen zu faszinieren.

Wie du mich angelächelt hast, wie du gegenüber von mir sahst, ich so allein und von Menschen umringt, aber ich war ja doch nur für dich da. Und du mir mit diesem Lächeln zeigtest, dass ich auch ein, wenn auch nur ein kleiner, Grund für dein Kommen war.

Ein Blick, wie ich es einmal schaffte dich aus deinem Zustand der vollen Konzentration herauszureißen, und sich unsere Blick in diesem so großen, hohen Raum trafen, genau in der Mitte zwischen dem was ich wollte und dem was ich bekam.

Ein Satz, der bleibt, er war eine Lüge ich wusste es, aber du warst dir sicher das er stimmt. So sicher. Aber kenn ich dich besser wie du dich selbst, nein das glaub ich nicht. Vielleicht war es dann doch nur wieder eine Lüge.



Von dem Jungen, den ich für einen der ehrlichsten von allen gehalten habe.



Wie man sich täuschen kann.

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