Süddeutsche Zeitung

Unsere Kernprodukte

Im Fokus

Partnerangebote

Möchten Sie in unseren Produkten und Services Anzeigen inserieren oder verwalten?

Anzeige inserieren

Möchten Sie unsere Texte nach­drucken, ver­vielfältigen oder öffent­lich zugänglich machen?

Nutzungsrechte erwerben

Wie man sich nie bewerben sollte (XV). Heute: GTZ

Teile diesen Beitrag mit Anderen:

Es gibt zwei Bewerbergruppen. Die eine hat sich bereits während des Studiums mit dem Thema Entwicklungszusammenarbeit beschäftigt. Das sind zum einen junge Menschen, die direkt aus dem Studium kommen, oder auch Leute, die bereits für eine andere Entwicklungsorganisation gearbeitet haben. Die zweite Gruppe von Bewerbern hat häufig schon eine Karriere in Deutschland hinter sich und sucht nun nach einer neuen Herausforderung. Diesen Leuten geht es weniger um das finanzielle sondern eher um eine sinnvolle Aufgabe. Wobei das nicht heißen soll, dass man in Deutschland nichts Sinnvolles macht. Ein Bewerber war beispielsweise jahrelang für ein großes Medien-Unternehmen tätig und nachdem seine beiden Kinder aus dem Haus und finanziell unabhängig waren, suchte er nach einer neuen Aufgabe und bewarb sich bei uns für eine Auslandsstelle in Uganda. In solch einem Fall können wir ohne große Bedenken davon ausgehen, dass ausreichend Motivation von Seiten des Bewerbers vorhanden ist. Im Großen und Ganzen handelt es sich bei unseren Bewerbern allerdings meist um Geographen, Ethnologen, Politik- und Verwaltungswissenschaftler, die sich für eine Stelle im Ausland bewerben. Denn dort liegt auch das Hauptbeschäftigungsfeld der GTZ. Die Bewerbungen werden immer häufiger per Email verschickt, was uns sehr recht ist, denn diese sind leichter zu handhaben und auch wir haben es lieber unkompliziert und weniger aufwendig. Ganz wichtig für uns ist der Inhalt der Bewerbung. Es gibt für einen jungen Bewerber drei wichtige Punkte, auf die es in einem guten Lebenslauf ankommt. Erstens: Ein Praktikum in einem Entwicklungsland, wie zum Beispiel Malawi. Zweitens: Ein Praktikum in einer Organisation in Deutschland, zum Beispiel dem Deutschen Entwicklungsdienst und ein drittes Praktikum in einem Headquarter einer internationalen Organisation im Ausland, zum Beispiel in Genf. Das hört sich im ersten Augenblick vielleicht sehr anspruchsvoll an, doch für uns ist es wichtig zu sehen, dass die Bewerber einen Einblick davon bekommen konnten, was eventuell auf sie zukommt. Vor einiger Zeit hatten wir einmal einen Kandidaten, der bereits verschiedene Praktika hinter sich gebracht hatte. Eines in Genf, eines in Wien und eines in New York. Das mag im ersten Moment beeindruckend klingen, doch bei näherer Betrachtung wurde deutlich, dass dieser Bewerber keinerlei Motivation hatte, sich in einem Entwicklungsland die Hände schmutzig zu machen. Warum seine Wahl allerdings ausgerechnet auf die GTZ fiel, ist uns bis heute schleierhaft. Wenn wir uns dann aufgrund eines adäquaten Lebenslaufes für verschiedene Bewerber entschieden haben, werden diese zu einem Gruppengespräch eingeladen. Meist sind das vier Kandidaten, die abwechselnd in Gruppen- und Einzelgesprächen befragt werden und verschiedene schriftliche und mündliche Aufgaben lösen müssen. Am wichtigsten ist für uns die Gruppendiskussion zu einer interkulturellen Fragestellung. Hier geht es um interkulturelle Sensibilität anhand der Frage, wie man sich in bestimmten Situationen, beispielsweise in Ghana verhalten würde. Es gab tatsächlich mal einen Kandidaten der meinte: Menschen in der dritten Welt kommen nur aus ihrer Armut, wenn sie lernen, hart zu arbeiten. Das ist nicht nur ein Irrglaube, sondern einfach unsagbar dumm und darum trennt sich spätestens in diesem Teil des Bewerbungsverfahrens die Spreu vom Weizen, so dass wir uns daraufhin für einen oder mehrere Kandidaten entscheiden können. +++

Default Bild

„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Ulrich Heise +++ Hier Teil eins der Personaler-Kolumne: die Werbeagentur Hier Teil zwei der Personaler-Kolumne: Greenpeace Hier Teil drei der Personaler-Kolumne: Siemens Hier Teil vier der Personaler-Kolumne: MTV Hier Teil fünf der Personaler-Kolumne: der Personalberater Hier Teil sechs der Personaler-Kolumne: McDonald´s Hier Teil sieben der Personaler-Kolumne: IKEA Hier Teil acht der Personaler-Kolumne: Lufthansa Hier Teil neun der Personaler-Kolumne: Burda Hier Teil zehn der Personaler-Kolumne: HypoVereinsbank Hier Teil elf der Personaler-Kolumne: Fotoagentur Corbis Hier Teil zwölf der Personaler-Kolumne: Adidas Hier Teil dreizehn der Personaler-Kolumne: Peek & Cloppenburg Hier Teil vierzehn der Personaler-Kolumne: Jamba

  • teilen
  • schließen