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Meine erste schlimme WG (Einleitung)

Text: Jazzkalender
Ich mag WG´s. Seit dem Studium bin ich ganz angetan von dieser Art "zusammenwohnen".



Habe mittlerweile schon einige mitbekommen und selbst an verschiedenen Orten gewohnt. In Südhessen, Bayern, Spanien usw. Auch die Größe variierte von kleinen zweier WGs bis zu relativ großen mit bis zu sechs Leute in einer Wohngemeinschaft. Der Ort und die Größe, ob Altbau oder Neubau, das alles ist mir relativ schnuppe. Meine bevorzugte Form ist die sogenannte "Zweck-WG". Man wohnt halt zusammen ohne den Anspruch zu haben, jetzt super-mega-Freunde zu werden. Man akzeptiert den anderen und lernt ihn im Alltag etwas kennen.



Der Alltag von Norwegern, Cubanern, Franzosen, Spaniern und "Bayern und Deutschen" ;) oder von Philosophen, Managern, Mathematiker, Architekten, Schauspielern,.. (ja, ich getraue es mich zu sagen) zwischen Heteros und Homos.. ist manchmal sehr verschieden, aber genau das ist ja eine Bereicherung! Für mich zumindest bisher immer gewesen.. Da lernt man verschiedene Essgewohnheiten kennen und probiert mal das eine oder andere aus, da kämpft man gemeinsam gegen den "bösen" Vermieter und es werden sämtliche politische Diskrepanzen vergessen, spätestens nach der dritten Flasche Rotwein ;) und es werden neue Sexpraktiken, Flirt- und Rankingregeln erklärt, von denen man vorher noch nicht einmal ahnte, dass es sowas gibt. Da lernt man verschiedene Arbeitsrhythmen kennen, die einen schlafen tagsüber, die anderen nachts.



Schon vieles dabei gewesen. Immer cool, immer lustig, immer neue interessante Persönlichkeiten am Start. Klar, mit den gewöhnlichen Alltagsproblemen, aber die hat man in ner normalen Familie oder beim Leben mit dem Partner auch. Alles in allem war es in WGs entspannt. ENTSPANNT. Ein Schlüsselwort. Ich hab mich immer gefreut "nach Hause" zu kommen, egal wo ich war.



Aber diesmal hat es mich erwischt. Der WG-Teufel hat zugeschlagen. Jetzt verstehe ich, was (manche) Freunde oder Verwandte meinen, wenn sie sagen: WG? Oh Gott, ich glaub das könnte ich nicht.



Ok, ich hab mir die WG nicht selbst raus gesucht, sondern ich bin nur Gast. Aber ein Dauergast. Es ist die WG meines Freundes.



Alles ist schrecklich. Ja, alles.





Na gut, ich übertreibe. Sein Zimmer ist ganz ok. Aber der Rest.. könnte schön sein ist aber schrecklich. Und gerade weil ich schon so einige WG-Erfahrung hinter mir habe, bin ich umso geplätteter wie meine Abneigung von Tag zu Tag steigt..



Aber es gibt Licht im Dunkel :)



Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, da mein neues Zimmer fertig renoviert ist und ich kein Dauergast mehr sein muss. Ich freue mich so sehr. Wirklich. Echt jetzt. Juchu!!! Eigentlich ist es nochmehr als Freude. Es ist Freude gemischt mit Erleichterung. Diese leidige Phase ist bald hinter mir.

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