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Ein Jahr in die USA: Wie Felicia mit einem Speer ein Stipendium ergatterte

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Wohin gehst du jetzt? Nach Whitmore Lake in Michigan. Wie kam’s dazu? Meine Englischlehrerin hat Flyer für das Parlamentarische Partnerschaftsprogramm (PPP) verteilt. Auf meine Bewerbung hin wurde ich zum Auswahlgespräch eingeladen. Ich sollte zwei Gegenstände mitbringen, der eine sollte mich selbst, der andere Deutschland symbolisieren. Ich habe einen Speer mitgenommen, weil ich Leichtathletik mache. Außerdem fliegt ein Speer am besten, wenn er gegen den Wind gerichtet ist. Weil ich auch immer gerne mein eigenes Ding mache, hat das irgendwie gepasst. Und ich habe einen Modell-BMW mitgebracht, der für Deutschland und den technischen Fortschritt stehen sollte. Als schließlich der Umschlag kam, dass ich es geschafft habe, habe ich gemeinsam mit meiner Oma geweint vor Freude. Warum gehst du weg? Um mein Englisch zu verbessern. Außerdem habe ich dadurch, dass mein Vater aus Ghana kommt und meine Mutter aus Deutschland stammt, schon zwei Lebensweisen kennen gelernt. Daher interessiere ich mich für andere Länder. Außerdem möchte ich als junger PPP-Botschafter zur Kommunikation zwischen Deutschland und Amerika beitragen. Ich möchte Positives aus Deutschland berichten. Politik werde ich in Amerika von mir aus nicht ansprechen, weil ich es für ein Grenzthema halte und nicht denke, dass man das Recht hat, die Politik anderer Länder zu beurteilen. Wie hast du dich vorbereitet? Es gab von Experiment e.V., die den Aufenthalt organisieren, eine Vorbereitungswoche. Dabei ging es vor allem um deutsche Geschichte und die Europäische Union. Außerdem haben wir einiges über die kulturellen Unterschiede zwischen Deutschen und Amerikanern gelernt. Uns wurde auch beigebracht, uns an den Lebensstandard unserer Gastfamilie anzupassen. Es soll nicht darum gehen, ihnen zu vermitteln, wie die Deutschen sind. Sondern darum, mit ihnen gemeinsam zu leben. Wovor hast du Angst? Erst hatte ich Angst wegen meiner Hautfarbe. In Amerika besteht eine größere Trennung zwischen Weißen und Schwarzen, ich dachte, das könnte vielleicht ein Problem für mich werden. Mit meiner weißen Gastfamilie maile ich schon seit Mai, die sind sehr nett. Daher habe ich keine Bedenken mehr. Geholfen hat auch, dass ich letzten August vier Wochen in Florida war, dort habe ich gemerkt, dass ich wirklich sehr gerne ein Jahr in die USA möchte. Was nimmst du mit aus München? Die große Freude darauf, neue Leute kennen zu lernen und einen ganz neuen Abschnitt in meinem Leben anzufangen. Was wirst du am meisten vermissen? Meine Mama, meine Oma und meine Freunde. Daher habe ich auch von ihnen lauter Andenken und Bilder dabei. Wann kommst du wieder? Im Juni nächstes Jahr. Zwischendurch Heimfliegen ist nicht erlaubt.

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