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Leite den McDonalds-Konzern und verschmutze die Umwelt

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Schlechte Idee: Der Marketingtrend Advergames. Moorhuhn ist lange vorbei, aber immer mehr Firmen finden, dass kostenlose Minispiele im Internet eine tolle Möglichkeit sind, ihre Produkte an den Mann zu bringen. Meistens haben die Spiele allerdings nicht das Geringste mit dem beworbenen Artikel zu tun und recyceln bloß alte Gameklassiker mehr schlecht als recht. Bei Pfanni gibt’s zum Beispiel ein Remake von Lemmings, „Mahlzeit!“ heißt das dann und Spielaufgabe ist es, hungrige Mitarbeiter in die Kantine zu steuern. Wer trotzdem Spaß an solchen Werbegames hat, findet hier und hier jede Menge davon. Bessere Idee: Lehrspiele, die wenigstens pädagogisch wertvoll sind. Zum Beispiel Last Exit Flucht, ein Projekt der UN-Flüchtlingskommission: In der Rolle eines jugendlichen Flüchtlings muss man aus seiner Heimat fliehen, um nicht als Regimegegner in einer Zelle zu landen. Kindern und Jugendlichen sollen damit die Probleme und Schwierigkeiten näher gebracht werden, denen Flüchtlinge ausgesetzt sind: Welche Freunde lasse ich zurück? Wem kann ich vertrauen? Wie reagiere ich auf Vorurteile im fremden Land?

Regenwaldabholzen, Indiodorf plattmachen: das unlizensierte Spiel zum Fast-Food-Unternehmen Noch bessere Idee: Die Großen mit ihren eigenen Waffen schlagen, wie es die Programmierer der anti-advergames tun. Als Antwort auf die Marketingspiele entwickeln sie Satirespiele, die auch noch Spaß machen. Gelungenes Beispiel: die Mini-Wirtschaftssimulation McDonald’s Videogame. Der Spieler muss den Hamburger-Konzern am Laufen halten und sich um Fleischproduktion und Marketing kümmern. Dabei kann er sich aller miesen Trick bedienen: von Hormonzusatz im Tierfutter bis zum Bestechungsgeld für Ernährungsberater. Hüten muss man sich nur vor demonstrierenden Globalisierungsgegnern, die schaden dem Konzernimage. Bild: mcvideogame.com

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