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Doping freigeben?

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Doping sollte erlaubt werden 1. Seit Jahren jagt die Anti-Doping-Behörde WADA verzweifelt Doping-Sünder, um letztlich doch immer nur hinterherzuhinken. Sportler und Wissenschaftler verfügen über die neuesten Produkte, die bei den aktuellen Kontrollen noch nicht erkannt werden können. 2. In der Sportberichterstattung der Medien könnte man endlich wieder mehr über den eigentlichen Sport lesen und hören. Denn mittlerweile nimmt die Dopingberichterstattung fast genauso viel Raum ein. Wer wie wo Gold holte, wurde fast zur Nebensächlichkeit, als der österreichische „Doping-Trainer“ Walter Mayer sogar die Titelseiten zierte 3. Sportfunktionäre könnten endlich wieder ruhig schlafen, da ihr schlechtes Gewissen sie nicht mehr plagt. Denn diese wissen ja genau, was ihre Sportler und Trainer so treiben. 4. Die Zuschauer hätten endlich die Gewissheit, dass alle Sportler beim Wettkampf die gleichen Chancen hatten. Dass mittlerweile viele Sportler auf dem Treppchen stehen, bei denen das Doping einfach nur nicht nachgewiesen werden konnte, ist klar. 5. Die Debatte über die Gesundheitsschäden des Doping könnte öffentlich ausgetragen werden: die besten Mittel könnten diskutiert und die Gesundheitsschäden abgewogen werden. jula-doebner

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„Meist schweißt es die Partner eher zusammen, wenn sie gemeinsam die Depression überstehen”, sagt Dr. Gabriele Pitschel-Walz.

Illustration: Julia Schubert

Foto: Reuters, Ausstattung des Anti-Dopinglabors im San Luigi Hospital Orbassano in der Nähe von Turin Doping sollte verboten bleiben 1. Doping raubt Feindbilder. Sport ist nur im Wettkampf spannend. Und jeder gute Wettkampf braucht Feindbilder und Außenseitersieger. Wer aber soll sich noch über staatlich überzüchtete Kampfmaschinen beim Kugelstoßen ärgern bzw. über den Sieg einer zierlichen Karibikschönheit in gleicher Disziplin freuen, wenn Doping erlaubt ist? 2. Doping ist langweilig. Wer dopt, gewinnt. Dauer-Gewinner sind jedoch langweilig. Viel schöner sind doch die Tränen, des unglücklichen Vierten oder der Auf- und Abstieg des kleinen Provinz-Clubs. 3. Doping ist unsolidarisch. Und zwar nicht nur gegenüber den ungedopten Sportskameraden, sondern vor allem gegenüber der Solidargemeinschaft. Gedopte Sportler werden womöglich nach dem Wettkampf krank. Ihr Heilung zahlt jeder einzelne mit seinen Kassenbeiträgen mit. Das darf nicht sein. 4. (Verbotenes) Doping liefert die schönsten Geschichten. Der flüchtende Trainer Mayer (siehe oben) oder nächtliche Razzien bei der Tour de France sind spannender als jeder Krimi. Es käme ja auch niemand auf die Idee, Morde zu legalisieren. Das gesamte Genre der Kriminal-Literatur würde dadurch sterben.

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